Stadtteil Großdeuben
Slawische Stämme wurden hier während der Völkerwanderung sesshaft ( dubin = Eichenort) und gründeten die typischen Rundlinge um einen gemeinsamen Platz oder Teich. Später wurden daraus drei Ortskerne von Großdeuben (Debitzdeuben, Probstdeuben, Großdeuben).
Seine erste Erwähnung findet der Ort in der Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg. Er schenkte am 04 . November 1017 neben anderen Orten auch Dubin den Kanonikern (höhere Geistliche, die das Domkapitel bildeten).
1905 wird Debitzdeuben nach Großdeuben eingemeindet und 1934 erfolgte die Eingemeindung von Probstdeuben nach Großdeuben.
Mit dem Fortschreiten des Braunkohlenabbaus verlor der Ort 75 % seines Territoriums und Großdeuben bestand eigentlich nur noch aus einem Versorgungskorridor mit zwischengelagerter Wohnbebauung. Zwischen 1951 und 1968 wurde auch der Fluss Pleiße in ein Kunstbett in diesen Korridor verlegt. Noch einige schöne Anwesen zeugen vom einstigen Reichtum des Villenvorortes von Leipzig.
Am 01. Juli 1997 wurde die Gemeinde Großdeuben nach Böhlen eingegliedert und wurde Stadtteil von Böhlen.
Danach begannen viele Aktivitäten im Bereich Straßensanieungsmaßnahmen, Bau des Touristischen Rad- und Wanderweges (1999 - 2002), Die Strecke entlang der S 72 von Großdeuben bis Böhlen wurde sogar mit Beleuchtung versehen.
Bis 2004 hatte Großdeuben noch einen eigenen Ortsvorsteher. 1715 wurde die erste Schule gebaut und aufgrund steigender Schülerzahlen entstand 1907/8 ein neues Schulgebäude, in welchem bis 2004 als Grundschule Unterricht abgehalten wurde und bis 2011 war noch der Hort des Vereins "Kleine Hände" e.V und die Begegnungsstätte der Volkssolidarität im alten Schulgebäude.
Von 2001 bis 2007 wurde das moderne Stadtteilzentrum mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Bund -Länder- Programm - Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen (SEP) errichtet. Aus einem städtebaulichen Missstand wurde ein attraktives Stadtteilzentrum.
Das Sanierungsgebiet umfasst u.a. den Standort des ehemaligen Betriebes - Stahl- und Behälterbau Großdeuben.Die Größe des sanierten Geländes beträgt insgesamt 14.500 m².
Seitens der Stadt wurden im Sanierungsgebiet folgende Baumaßnahmen durchgeführt:
2003 Abbruch sowie Altlastensanierung (168.000 €)
2004 Parkerweiterung mit Spielplatz und Ruhezonen (245.000 €)
2005 Festplatz mit Zufahrten (235.000 €)
2007 Sanierung Wiesenstraße einschließlich Straßenbeleuchtung (160.000 €)
Die Baumaßnahmen wurden durch Stadtkernsanierungsmittel im Rahmen des Städtebauförderprogrammes zu je 1/3 von Stadt Böhlen, Land Sachsen und Bund finanziert.
Weitere Maßnahmen, die aber durch private Investoren getätigt wurden, waren:
- Sanierung des ehemaligen Gasthofes „Zur Harth" zu einem Wohn- und Geschäftshaus
- Sanierung des Wohnhauses Hauptstr. 89
- Sanierung des Sozialgebäudes des ehemaligen Betriebes zum „Gasthaus Großdeuben"
- Außensanierung des „Herrenhauses" im Volkspark
- Im Jahr 2012 wurde das Herrenhaus einschließlich Torhaus von den alten, privaten Eigentümern, an neue Eigentümer verkauft. Seit II. Hälfte des Jahres ist eine aktive Bautätigkeit am Herrenhaus.
2017 feierte der Stadtteil sein 1000-jähriges Jubiläum.