Freibad Böhlen
Idyllisch am östlichen Stadtrand gelegen, wurde das Freibad 1932 durch das Unternehmen ASW (Aktiengesellschaft Sächsischer Werke) in Auftrag gegeben und mit Beteiligung vieler Arbeitslosen gebaut. Einweihung war am 28.06. 1936. Es war ein Freibad mit einer Wasserfläche von 3.850 m² auf einem Areal von ca. 3 ha entstanden. Der ursprüngliche Beckenkörper aus Beton wurde bis 1998 im Original erhalten. In seiner Blütezeit besuchten über 4000 Besucher an einem Tag das Bad. In der 80er Jahren wurde das Wasser auch durch Wärmetauscher erwärmt. Das Bad wurde 1991 an die Stadt Böhlen auf der Grundlage des Kommunalvermögensgesetzes übertragen. Bis zu diesem Zeitpunkt gehörte das Freibad zu den Sächsischen Olefinwerken, die aus dem VEB „Otto Grotewohl" Böhlen hervorgingen.
In all der Zeit war das Freibad Anziehungspunkt für Stadt, Territorium, Industriestandort, für die Schulen der Umgebung und die Kindereinrichtungen.
Seit 1995 stand die Betreibung des Freibades in Frage, da die Wasserverluste trotz Fugensanierung im Freibad enorm waren (eine Beckenfüllung ca. 7800 m³). Die prekäre Lage spitzte sich zu, neben hohen Betriebskosten, ein unrentables über 60 Jahre altes Bad, klamme Haushaltskasse der Stadt. Einmalig 1997/ 98 - Nachbarschaftshilfe der besonderen Art durch finanzielle Unterstützung der Kommunen Rötha, Espenhain, Mölbis, Großdeuben - unterstrich die Wichtigkeit des Freibades für die Region. 1997 wurde ein Fördermittelantrag auf europäische Fördermittel aus dem Fond für regionale Entwicklung- Operationelles Programm Rechar II gestellt (1.875.000,00 DM / 958 672 € )
Am 14.10 1998 erfolgte Spatenstich durch den damaligen BM Rainer Krasselt. Am 10.06. 1999 erfolgte Einweihung des Freibades mit legendärem Wassersprung des Bürgermeisters.
Die Sanierung des Freibades kostete insgesamt 1,85 Mill. Euro.
Jetzt sind im Freibad vorhanden:
- Edelstahlbecken mit Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich,
- separates Planschbecken mit Solarheizung,
- Wassersprudel, Wasserpilz, Massageliegen im Becken,
- 68 m lange Rutsche.
- Behindertengerechter Einstieg ins Wasser
- eine moderne Wasseraufbereitungsanlage sorgt für höchste Wasserqualität.
Das gesamte Sanitärgebäude wurde neu gebaut, und ist behindertengerecht. Es verfügt zusätzlich über Wickelraum für Kleinstkinder, Duschen, Boxen für Wertgegenstände.
Im Areal des Freibades auf ca. 27 000 m² sind Tischtennisplatten, Beachvolleyballplätze, Kleinfeldplatz, Torwand und Kinderspielplatz vorhanden.
Kostenfreie Parkplatzmöglichkeiten wurden ebenfalls geschaffen. Der Rad- und Wanderweg des Grünen Ringes wurde extra am Freibad vorbeigeführt.
Die Betreibung des Freibades war immer ein großer Posten im Haushaltsplan der Stadt, zumal die Personalkosten.
Im Durchschnitt besuchten 20.000 Badgäste das Freibad.
Ende 2004 entschied sich der Stadtrat das Freibad ab 2005 zu privatisieren.Von 2005-2009 war der ehemalige Schwimmmeister im Freibad Böhlen, Jörg Wiltschko mit seiner Firma der Betreiber. Da sein Vertrag nach 5 Jahren auslief, er den Vertrag auch kündigte, wurde die Betreibung des Freibades neu ausgeschrieben.
Seit 2010 ist Dirk Wagner der neue Betreiber.