Kulturhaus Böhlen
Das Kulturhaus Böhlen im Laufe der Zeit
Der sowjetische Generaldirektor des SAG Betriebes Böhlen, Herr A. Mochow, war der Initiator zum Bau eines Kulturhauses in Böhlen.
Im April 1951 erfolgte die Grundsteinlegung. Schon im Februar 1952 konnte im rechten und linken Flügel des Bauwerkes der Kulturbetrieb stattfinden.
Zu dieser Zeit gab es ein Unterhaltungsorchester und Theater- und Tanzgruppen. Im Oktober 1952 erfolgte in Anwesenheit des Ministerpräsidenten der DDR, Herrn Otto Grotewohl, die Einweihung des Großen Saales und des gesamten Hauses.
Mit der Nutzung des Kulturhauses begann ein vielseitiges kulturelles Leben für alle Bevölkerungsschichten. Der Kulturpalast, wie das Haus aufgrund seiner Ausmaße hieß, entwickelte sich schnell zum kulturellen Zentrum, denn es war das größte Haus im damaligen Bezirk Leipzig und gehörte zur Kategorie 1 (Theatersaal mit 985 Plätzen).
Am 01. Mai 1954 wurde das Kulturhaus wie viele andere Kulturhäuser im Bezirk von der Gewerkschaft übernommen. damit einher ging eine personelle und strukturelle Veränderung im Verwaltungs- und Aufgabenbereich. Der VEB „Otto Grotewohl" Böhlen blieb für die materiell- technische und finanzielle Seite verantwortlich.
Die ökonomisch-kulturellen Wettbewerbe der Brigaden, die Veranstaltungen der Neuererbewegung, Feiern zum Tag des Chemiearbeiters fanden im Böhlener Kulturhaus statt. Mit dem großen und kleinen Busverkehr wurden Besucher aus der Umgebung zu Großveranstaltungen in das Kulturhaus gebracht.
Zahlreiche Volkskunstgruppen und Zirkel boten viele Möglichkeiten für eine künstlerische Betätigung der Bürger. Namhafte nationale und internationale Künstler gastierten im Böhlener Kulturpalast.
Am 02. November 1989 fand das 1. öffentliche Streitgespräch im Kulturhaus statt. Die Leipziger Montagsdemos hinterließen auch bei der Böhlener Bevölkerung und den Betriebsangehörigen nachhaltigen Eindruck.
1991 hat die SOW AG Böhlen das 22 Hektar große Grundstück einschließlich Kulturhaus und den verbliebenen Arbeitskräften dem Landratsamt übertragen.
Fast 20 Großveranstaltungen und viele kleinere Projekte fanden jährlich im Kulturhaus statt.
Am 18.06.2002, 3:30 Uhr zerstörte ein Großbrand den großen Saal des Hauses und damit die gute Entwicklung der Kulturlandschaft in Böhlen. Das Kulturhaus war nun einige Jahre nur eingeschränkt nutzbar, da sich der Beginn der Sanierung aufgrund zahlreicher Gutachten durch die Versicherung erheblich verzögerte und es auch große finanzielle Probleme zu lösen gab.
Die Stadt und der Böhlener Gewerbeverein setzten sich sehr für den Erhalt des Kulturhauses ein und letztendlich wurde die Stadt am 01.01.2006 Eigentümerin, damit die Wiederherstellung des Hauses beginnen konnte. Ein potentieller Betreiber des Hauses war auch in Sicht. Mit Hilfe von Fördermitteln aus unterschiedlichen Fördertöpfen wurde 2006 mit der Sanierung des Hauses begonnen. Die Bauausführung erwies sich umfangreicher als geplant, so dass es zu einigen Verzögerungen zum ursprünglich geplanten Bauablauf kam. Am 01.01.2007 übernahm die LDZ- Services GmbH mit Betreibervertrag das Haus. Trotz Einschränkung wurde das kulturelle Leben fortgesetzt. Vor allem Kabarettveranstaltungen im kleinen Saal hatten großes Publikum. Das Haus führt unter dem neuen Betreiber den Namen KULTUR-UND KONGRESSCENTER BÖHLEN.
Die Sanierung des Hauses dauerte auch 2007 noch an. Am 28.Mai 2008 fand eine "Sitzprobe" im Großen Saal statt. Cirka Eintausend interessierte Bürger nahmen die Gelegenheit wahr und nahmen "Sitzprobe" auf dem neuen Gestühl. 765 Sitzplätze hat der Saal in der Maximalbestuhlung. Bei behindertengerechter Bestuhlung : 3 Behindertenplätze und 753 Sitze. Am 18. November 2008 fand die feierliche Eröffnung des großen Saales vor einem begeisterten Publikum statt, die alle ohne Einladung in "ihr" Kulturhaus gekommen waren. Das Westsächsische Symphonieorchester spielte in hervorragender Art und Bürgermeisterin Maria Gangloff erhielt bei ihrer Rede und ihrem Resümee stehende Ovationen. Mit einer großen Silvestergala klang das Jahr 2008 aus.
Obwohl schon viele Millionen EURO verbaut wurden, waren und sind auch die nächsten Jahre von Bautätigkeit im KKC geprägt. Der Einbau eines behinderten gerechten Aufzuges ist 2010 verwirklicht worden.
Einige Plätze im großen Saal wurden auch mit einer Hörschleife ausgestattet, so dass hörgeschädigte Besucher Veranstaltungen im Großen Saal hören können.
2010 begann auch die Sanierung des Nordflügels im Haus.
Am 01.07.2010 haben sich die Betreiberverhältnisse im Kultur- und Kongresscenter geändert.
Neuer Betreiber ist eine Kulturbetrieb GmbH Böhlen. Das KKC wird wieder unter seinem alten Namen -Kulturhaus Böhlen- betrieben. Die Stadt Böhlen ist einzige Gesellschafterin der Kulturbetriebs GmbH.
Ab 01.03.2012 war Herr Dietmar Berndt als neuer Geschäftsführer bestellt worden. Mit der Sanierung des Südflügels des Kulturhauses wurde im II. HJ 2012 begonnen.
Durch seine Wahl als Bürgermeister der Stadt Böhlen ist Herr Berndt seit 01.09.2015 Bürgermeister der Stadt Böhlen.In der Gesellschafterversammlung der Kulturbetriebs GmbH im Oktober 2015 wurde unter 15 Bewerbern Frau Christiane Fuhrmann als neue Geschäftsführerin und Leiterin des Kultuhauses berufen.